Ist Ihnen aufgefallen, dass die meisten Politiker auf den Plakaten lächeln? Im Grundsatz gehört das Lächeln in das psychische Assimilationssystem, zugeordnet zu den Emotionen Freude und Liebe. Dies gilt, wenn es sich um ein ehrliches (emotionales) Lächeln handelt. Lächeln korreliert also mit den Motiven im Bereich der Harmonie & Geborgenheit, sowie Inspiration & Leichtigkeit.
Treffen die Politiker jedoch eine Dominanzaussage, ist dann ein Lächeln fehl am Platz? Kann sein, muss aber nicht. Da die meisten Fotos gestellt sind, lachen die Damen und Herren auf den Plakaten vielfach eben nicht echt (emotional), sondern haben ein aufgesetztes, soziales Lächeln.
Nur wo liegt genau der Unterschied? Auch dazu hilft uns der Motivkompass weiter.
Wie sieht Freude in der Mimik aus? Wir lächeln nicht nur, wenn wir uns freuen, wir lächeln neurobiologisch-sozial betrachtet aus vier Gründen:
- Belohnungslächelnsenkt die Cortisol-Werte bei anderen: hier hauptsächlich Freude als Auslöser (emotional ausgelöst), aber auch gespielte Freude (sozial motiviert)
- Kooperationslächelnauch, aber nicht so stark: hier höfliches Lächeln (sozial motiviert), aber auch Verlegenheit (emotional ausgelöst)
- Dominanzlächelnerhöht die Cortisolwerte bei anderen: hier Dominanzlächeln (sozial motiviert), aber auch Stolz (emotional ausgelöst)
- Zensurlächeln: wir verstecken unangenehme Emotionen, senken damit aber auch unseren eigenen Stress –hier maskierendes Lächeln (sozial motiviert), aber Stresslächeln (emotional ausgelöst)
In den Feldern grün, gelb und rot zeigt sich ein emotional ausgelöstes Lächeln mit Beteiligung des äusseren Augenringmuskels. Die Kopfhaltung unterscheidet dann die drei Primäremotionen Liebe, Freude und Stolz voneinander.
Emotional ausgelöst heisst: limbisch gesteuert
Sozial ausgelöst: motorisch gesteuert
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