Im Lauf des Lebens lernen wir aus Erfahrungen, die wir im beruflichen und im privaten Umfeld machen. Wir entwickeln uns stetig weiter. So bleiben wir motiviert und neugierig auf das, was als Nächstes kommt. Der sicherste Weg zum Erfolg führt über die Erkenntnis, dass wir nie auslernen. Es wird immer wieder Situationen geben, in denen wir lernen und uns entwickeln können. Ein dynamisches Selbstbild hilft Ihnen, bei der Sache zu bleiben.
Wissen erwerben
Kommen wir je an den Punkt, an dem wir "genug" wissen? Die für bestimmte Aufgaben erforderlichen Kenntnisse können wir uns sicherlich aneignen. Doch Lernen an sich wirkt sich in einem viel umfassenderen Sinn positiv aus.
- Lernen gibt Selbstvertrauen und fördert die Belastbarkeit. Wer die Erfahrung macht, Herausforderungen mithilfe seiner Intelligenz meistern zu können, fühlt sich sicherer beim Umgang mit schwierigen Situationen.
- Wer lernt, kommt besser mit Veränderungen zurecht. Sich neues Wissen anzueignen erleichtert den Umgang mit fremden Denkweisen. Je besser wir damit klarkommen, umso weniger schüchtert uns Unbekanntes ein.
- Lernen bereichert unseren Erfahrungsschatz. Das Leben wird interessanter, wenn wir lernen und uns weiterentwickeln. Je mehr wir uns als Lernende begreifen, umso besser finden wir uns in der Welt zurecht und werden regelrecht aufblühen.
- Lernen bereichert unsere Persönlichkeit. Laut einer Studie aus dem Jahr 2015, die in der Zeitschrift Adult Education Ouaterly publiziert wurde, ist das "Humankapital" — also unser Wissen, das "Wir" durch Erdung gewinnen — der beste Massstab für lebenslanges Lernen. Auch "Sozialkapital" — das Ausmass in dem Wir" mit anderen kooperieren — fördert die persönliche Weiterentwicklung. Über je mehr Humankapital die Probanden verfügten, umso besser konnten sie in einer Vielzahl von Situationen ihre Fähigkeiten effektiv einsetzen.
- Lernen sorgt für mehr Wohlbefinden im Alter. Studien bestätigen dass ältere Menschen, die etwas für ihre Bildung tun, gesünder und glücklicher sind. Auch die Gesellschaft profitiert von ihren Beziehungen und Erkenntnissen.
Lernen, wie man lernt
Das Lernen an sich ist eine Fahrgkeit, die man zunächst erwerben muss. So gehört die Lernkompetenz zu den "Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen", die das EU-Parlament und der Europäische Rat 2006 zusammengestellt haben.
Hier die komplette Liste:
- Muttersprachliche Kompetenz
- Fremdsprachliche Kompetenz
- Mathematische Kompetenz und grundlegende naturwissenschaftlich-technische Kompetenz
- Computerkompetenz
- Lernkompetenz
- Soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz
- Eigenlnitiative und unternehmerische Kompetenz
- Kulturbewusstsein und kulturelle Ausdrucksfähigkeit
Für alle, die sich ein universelles Erfolgsrezept wünschen, ist dieser "Lehrplan" ideal.
Lernen innerhalb der Gesellschaft
Wie Slnd Lernvorgänge in den gesellschaftlichen Kontext eingebettet? Gemäss dem dänischen Lernforscher Knud Illeris lernen wir innerhalb eines dreidimensionalen Spannungsfelds, genauer über das Denken (Kognition), die Gefühle (Emotion) und die
Gesellschaft.
- Kognition: unsere personlichen Fähigkeiten und Einsichten
- Emotion: Gefühle und Motivation
- Gesellschaft: Teilhabe, Kommunikation, Kooperation
Bedeutung erfassen
Der portugiesische Psychologe und Erziehungswissenschaftler Roberto Carneiro betrachtet das Lernen als einen Prozess, der mit zunehmender Praxis immer komplexer, und bereichernder, wird. Im ersten Schritt nehmen wir grundlegende Informationen auf, aus denen wir das Faktenwissen herausfiltern. Anschliessend verfeinern wir das erworbene Wissen. Dieser Vorgang ist der eigentliche Lernprozess, an dessen Ende sich uns die Bedeutung des Gelernten erschliesst. Wir erkennen, wie wir das gelernte nutzen und anwenden können, und finden heraus, welchen Wert es für uns hat.
Adaptives oder generatives lernen
Lernprozesse mit Informationsbeschaffung gleichzusetzen greift zu kurz. Roberto Carneiro schlagt eine Unterscheidung zwischen "adaptivem" und "generativem" Lernen vor. Ersteres unterstutzt uns dabei. innerhalb unserer Umwelt zu agieren; Letzteres hilft uns. die Umwelt zu verandern. Um erfolgreich zu sein, müssen wir beide Arten des Lernens kultivieren.
Adaptives lernen hilft...
- sich in ein Umfeld einzufügen.
- sich an Veränderungen anzupassen.
- mit Bedrohungen fertig zu werden.
- auf Symptome zu reagieren.
- Zeichen zu erkennen.
- konventionelles Wissen zu erwerben.
Generatives lernen hilft...
- ein Umfeld zu verändern.
- Kapazitäten zu erweitern.
- Kreativität zu entwickeln.
- Gründe zu ermitteln.
- künftige Ereignisse einzubeziehen.
- Dinge auf eine neue Art und Weise zu sehen.
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